San’in, wörtlich der “Schatten der Berge”, steht häufig auch im Schatten anderer japanischer Regionen. Es liegt im Westen von Honshu, wo es im Norden der Chugoku-Bergkette ans Japanische Meer grenzt. San’in setzt sich aus den beiden Präfekturen Shimane und Tottori zusammen. Hier verkehren keine Hochgeschwindigkeitszüge, und auch große Gewerbegebiete und Geschäftszentren sucht man vergebens. Was also ist das Besondere an dieser Region, das sie für Besucher so reizvoll macht?

In San’in kam es nie zu der ausufernden, undifferenzierten Bebauung und Zersiedelung, wie man sie in vielen anderen Teilen Japans sieht, so dass sich die Region viel von dem bewahrt hat, was den besonderen Charme Japans ausmacht. Die Geschichte, Kultur, Lebensweise und unberührte Natur San’ins knüpfen unmittelbar an die Wurzeln des Landes an, sodass derjenige, der auf der Suche nach dem ursprünglichen Japan ist, in San’in alle seine Erwartungen erfüllt sieht.

Viele der Charakteristika japanischer Kultur nahmen gerade hier ihren Ausgang. Überall in der Region stößt man auf Orte mit einer direkten Verbindung zu japanischer Mythologie. Von archäologischen Stätten, die die Vorstellungen alter japanischer Geschichte erschütterten, bis zu Tempeln und Schreinen, deren Architektur die Experten in Erstaunen versetzten, birgt San’in eine wahre Fülle an Mysterien. Es gibt hier sogar einen Ort, an dem sich der Sage nach alle Götter aus ganz Japan einmal im Jahr zusammenfinden. Diese Besonderheiten von San’in machen es zu einer Region, wie man sie nirgends sonst in Japan findet, und alle diese Kostbarkeiten erwarten den Besucher.

Ziele

Highlights im Osten San’ins

Im Osten San’ins erwarten den Besucher viele wundervolle Orte und Erlebnisse. Die sanft gewellten Hügel der Tottori-Sanddünen, die sich bis zum Japanischen Meer erstrecken. Der funkelnde Sternenhimmel über dem Städtchen Saji. Die nachurbane Atmosphäre der Edo-Zeit, die sich in den Gebäuden und im Stadtbild von Chizu offenbart. Die prachtvolle Nageire-do (“Hineingeworfene Halle”) in der Stadt Misasa, ein Tempelbau an einer solch prekären Stelle, dass man den Eindruck hat, der Erbauer hätte ihn vom Fuße des Berges dorthin geworfen. Kajakfahren im Meer vor der Uradome-Küste, wo man atemberaubende Ausblicke auf die Naturschönheiten des San’in-Geoparks hat. Und nach einer langen Tour durch das östliche San’in kann man den Tag in einer der wunderbaren Thermalquellen entspannt ausklingen lassen, ob in einem der Bäder am See Togo oder nahe der Stadt Tottori.

Highlights in Zentral-San’in

Zentral-San’in ist der am dichtesten besiedelte Bereich der Region. Die Stadt Matsue ist berühmt für ihre Burg (Matsue Castle), ein nationales Kulturgut (Staatsschatz) und eine von nur zwölf Burgen landesweit, die ihre usprüngliche Form bewahrt haben. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist Izumo Taisha, ein Shinto-Schrein in der Stadt Izumo, der nicht nur Touristen aus dem In- und Ausland anzieht, sondern alljährlich im zehnten Monat des alten japanischen Kalenders auch sämtliche Gottheiten Japans. In der Stadt Unnan und der Ortschaft Okuizumo in Shimane sowie in den Orten Hino und Nichinan in Tottori ist die uralte Tradition der tatara-Stahlherstellung beheimatet, bei der hochwertiger Stahl für die Samurai-Schwerter gewonnen wurde. Sakaiminato ist vor allem für seinen Fischmarkt mit dem reichen Angebot an saftiger Matsuba-Krabbe berühmt, aber auch für einen der größten Söhne der Stadt, den verstorbenen Comiczeichner Mizuki Shigeru, dem hier eine eigene Stätte gewidmet ist. Und zu den herrlichen Oki-Inseln mit ihrer einzigartigen Landschaft und Kultur ist es nur eine kurze Fahrt mit der Fähre.

Highlights im Westen San’ins

Bei einem Ausflug in den Westen San’ins erwarten den Besucher viele herrliche Ansichten und Erlebnisse. Die alte Burgstadt Tsuwano eröffnet Ausblicke in die Vergangenheit, insbesondere mit dem alljährlich im April stattfindenden Yabuseme (Bogenschießen zu Pferde)-Festival. Die Ortschaft Omori in der Stadt Oda beherbergt die Iwami-Ginzan (Iwami-Silbermine), eine Weltkulturerbestätte, wo einst fast ein Drittel des weltweiten Silberaufkommens gewonnen wurde. Auf dem quirligen Fischmarkt der Stadt Hamada werden Fisch und Meeresfrüchte in einem überwältigenden Überfluss feilgeboten. Oder Sie nehmen an einer Vorführung des traditionsreichen iwami kagura teil, die ganzjährig stattfinden. Zudem werden in dieser Region die traditionellen washi-Papierherstellungsverfahren aufrechterhalten. Und die Naturschönheiten des Gonokawa-Flusses, der auf seinem Weg ins Japanische Meer das westliche San’in durchfließt, sind die perfekte Kulisse für eine Spritz- oder Fahrradtour. Und natürlich wäre kein Besuch in Japan komplett ohne das Abtauchen und Abschalten in einem onsen (Thermalquelle), von denen es im Westen San’ins jede Menge gibt.

Erfahren Sie mehr über San'in

_San’in Unmasked